CLP Interviewreihe: Janna Hoffmann

Janna Hoffmann, Rechtsanwältin, Master of Mediation, B.Sc. Psychology, Systemische Organisationsentwicklerin (DGSF) & Coach ist Inhaberin der "Via Kanzlei für Konfliktmanagement".

Darf ich Sie bitten, sich zunächst selbst vorzustellen?

Mein Name ist Janna Hoffmann. Ich bin Rechtsanwältin, Mediatorin, Organisationsentwicklerin und Coach. Meine Klienten sind Kanzleien und Unternehmen jeder Größe, sowohl in der Privatwirtschaft als auch im öffentlichen Sektor. Die VIA Kanzlei für Konfliktmanagement wurde vor 9 Jahren von mir gegründet. Unser Portfolio umfasst Konfliktmanagement, Mediation, Organisationsentwicklung und Coaching.

Vor der Gründung der VIA Kanzlei habe ich über 7 Jahre als Rechtsanwältin in Großkanzleien im internationalen Wirtschaftsrecht, insbesondere im Insolvenzrecht und im Bankrecht gearbeitet. Während dieser Tätigkeit habe ich ein Psychologiestudium aufgenommen und später auch abgeschlossen, um neben der juristischen Beratungskompetenz auch die psychologische Sicht berücksichtigen zu können.

Mein Mediationsstudium und die Coachingausbildung habe ich bereits zu Beginn meiner anwaltlichen Tätigkeit berufsbegleitend absolviert. Ich muss sagen, dass ich sehr gerne Jura studiert habe und auch im Referendariat viel Freude an den verschiedenen Stationen und Einblicken in unterschiedliche Rechtsgebiete hatte. Das Prinzip der Kooperation sowie die Tatsache, dass sich viele Konflikte besser durch Kommunikation und mit Hilfe psychologischem Wissen lösen lassen, kam mir allerdings zu kurz, wobei ich mich hier nicht über mangelnde Stofffülle im Studium beschweren möchte, im Gegenteil.

Zuletzt habe ich eine zweijährige Ausbildung zur systemischen Organisationsentwicklerin (DGSF) abgeschlossen. Anlass für diese Ausbildung waren vermehrt Anfragen nach Organisationsberatung und Veränderungsgestaltung, die sich immer wieder aus Einzelcoachings und Teamsessions ergaben und die ich professionell begleiten wollte.

Heute besteht mein Berufsalltag aus verschiedenen Bereichen. Ein Schwerpunkt meiner Tätigkeit ist sicherlich das Einzelcoaching von Führungskräften in Kanzleien, Unternehmen und Behörden sowie von Anwälten, Gründern und Unternehmern. Ich führe Teamcoachings und Beratungen in Wirtschaftsunternehmen, in Behörden und auch in sozialen Einrichtungen durch. Für Organisationsentwicklungsprozesse greift die VIA Kanzlei themenbezogenen auf Netzwerkpartner zurück. Zudem berate ich weiterhin als Anwältin juristisch in Konflikten und bin als Mediatorin in unterschiedlichen Konfliktkonstellation vermittelnd tätig.

1. Wann haben Sie sich zum ersten Mal mit Coaching beschäftigt und warum?

Im Rahmen meiner Mediationsausbildung bin ich zum ersten Mal auf Coaching aufmerksam geworden. Es hat mir sofort eingeleuchtet, dass es sinnvoll sein kann, eine Seite durch einen Konflikt zu coachen bzw. einen Entwicklungs- oder Veränderungsprozess zu begleiten. Insofern habe ich mich sehr bald nach Abschluss meiner Mediationsausbildung für eine Coachingausbildung entschieden.

2. Was hat Sie daran besonders fasziniert?

Zunächst haben mich neben Jura schon lange die Themen Kommunikation und Psychologie begeistert. Bei einer Coachingausbildung kommt hinzu, dass man sich mit eigenen Themen und Zielen selbstreflexiv befasst. Eigene Coachingerfahrung, Supervision sowie Intervision gehören dazu.

Fasziniert hat mich insbesondere der systemische Coaching- und Beratungsansatz sowie seine Wirksamkeit und die Erfolge, die im Coaching und in der Beratung erzielt werden. Der systemische Beratungsansatz ist wissenschaftlich fundiert und in der Praxis erprobt. Neben dem psychodynamischen und dem verhaltenstherapeutischen Beratungsansatz gilt er seit längerem in der Psychologie als etablierter Ansatz und wird im Rahmen von Coaching und Organisationsentwicklung stark nachgefragt.

3. Wie setzen Sie Coaching heute in Ihrer beruflichen Situation ein?

Als Coach und systemische Organisationsentwicklerin coache ich täglich. Die Frage wäre in meinem Fall eher, wann berate ich fachlich, beispielsweise juristisch. Ich bin mir meiner diversen Rollen als Anwältin, Mediatorin und Coach sehr bewusst und sollte ich in einem Coaching zu dem Schluss kommen, dass dem Klienten meine fachliche Expertise beispielsweise als Juristin weiterhelfen könnte, so biete ich im Coaching ausdrücklich meine juristische Fachexpertise an. Manchmal wird im Coaching auch explizit nach meiner Fachexpertise gefragt oder auch, insbesondere von Anwälten und Juristen nach meinen Erfahrungen in der juristischen Arbeitswelt. Anwälte und Juristen schätzen meine juristische Feldkompetenz, die ich als Coach und Organisationsentwicklerin mitbringe und dass sich dadurch Ausführungen und Erklärungen zu den Besonderheiten der juristischen Tätigkeiten begrenzen lassen. Auf der anderen Seite heißen meine Klienten aus anderen Branchen und Berufen mein zusätzliches Wissen als Anwältin im Wirtschaftsrecht willkommen.

4. Ihr ganz persönlicher Erfolgstipp?

Als Coach sollte man bekanntermaßen keine Tipps und Ratschläge geben, aber irgendwie möchte man seine Kompetenz auch gerne sichtbar machen.

Ich kann sagen, dass es mein Traum ist so zu arbeiten, wie ich es tue, also als Coach und Beraterin.

Persönlich denke ich, dass das Wichtigste der Glaube an sich selbst ist, den sollten wir niemals verlieren. Die eigenen Träume ernstnehmen, weitermachen, egal was kommt, das ist die Einstellung, die einem die Kraft verleiht, um Widerstände zu überwinden. Es hilft im Übrigen, sich mit Menschen zu umgeben, die an einen glauben und einem von Herzen das Beste wünschen.

Vielen herzlichen Dank.

Freuen Sie sich auf weitere (Legal) Coaches und lassen Sie sich inspirieren!

Mehr zu Janna Hoffmann finden Sie hier:

www.via-kanzlei.com

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